News aus den Finanzmärkten

Pandemie trifft Aktienmärkte

Dr. Felix Brill, Chief Investment Officer
Lesedauer: 3 Min
Die Aktienmärkte reagieren empfindlich auf neue Corona-Eindämmungsmassnahmen.

Nach dem schwachen Wochenauftakt haben sämtliche Indizes am Mittwoch tiefer geschlossen. Der Deutsche Aktienindex Dax etwa verlor mehr als 4 %, Pendants wie der EuroStoxx50 oder der S&P 500 aus den USA schlugen sich mit Rückgängen von 3.5 % nur unwesentlich besser. Für die amerikanischen Aktienmärkte war es der schlechteste Tag seit Juni.

Weniger Nervosität herrscht an den asiatischen Börsen. Trotz der schwachen Vorgaben aus Europa und Amerika konnte der japanische Nikkei 225 seine Verluste am Donnerstag bis zum Handelsschluss auf 0.4 % begrenzen. Die europäischen Börsen haben heute leicht fester eröffnet und konnten so den Rückgang fürs erste stoppen.

Wieder Einschränkungen

Auslöser für den Stimmungsumschwung sind die Sorgen über die rasant steigenden Corona-Infektionen. Eine zweite Corona-Welle war zwar erwartet worden. Wie schnell die Zahlen nun aber vor allem in Europa angestiegen sind, hat viele Experten überrascht. Zahlreiche Staaten sahen sich deshalb gezwungen, wieder restriktive Massnahmen einzuführen, um die Ausbreitung des Virus unter Kontrolle zu bringen.

In Deutschland etwa wird das öffentliche Leben ab dem 2. November wieder stark eingeschränkt. Die Gastronomie muss geschlossen bleiben, genau wie Theater, Opern und Konzerthäuser. Der Profisport muss vor leeren Rängen stattfinden. Der Amateursportbetrieb wird ganz eingestellt, um nur ein paar Massnahmen zu nennen. Auch in der Schweiz wird das öffentliche Leben eingeschränkt, Frankreich ergreift ebenfalls scharfe Massnahmen. Es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied zum Lockdown vom Frühjahr: die Massnahmen sind differenzierter.

Dennoch gehen wir davon aus, dass die Unsicherheit an den Märkten hoch bleiben wird. Es muss sich erst zeigen, wie wirkungsvoll die neuen Corona-Massnahmen sind und wie schnell die zweite Welle gestoppt werden kann.

Die Nerven der Anleger sind zudem strapaziert wegen des Wahlkampfs um die amerikanische Präsidentschaft. Auch wenn der demokratische Herausforderer Joe Biden gemäss Umfragen komfortabel in Führung zu liegen scheint, konnte Amtsinhaber Donald Trump zuletzt in für die Wahlen besonders wichtigen Bundesstaaten wie Florida Boden gut machen. Aufgrund der vielen Stimmen, die dieses Mal per Briefwahl abgegeben werden, könnte das Ergebnis länger als üblich auf sich warten lassen. Dieses Szenario haben wir jüngst in unseren «News aus den Finanzmärkten» beschrieben.

An Portfoliostrategie festhalten

Vor diesem Hintergrund bleibt eine robuste Portfoliozusammensetzung das A und O. Wir empfehlen deshalb, sich auch in Zeiten steigender Unsicherheit an der langfristigen Portfoliostrategie zu orientieren und bei der Aktienauswahl etwa auf risikominimierende, systematische Ansätze zu setzen.

Solche Ansätze helfen dabei, dass das Portfolio bei schwachen Märkten, wie wir sie in den letzten Tagen erlebt haben, weniger in Mitleidenschaft gezogen wird. Gleichzeitig erlauben sie, vom langfristig besseren Renditepotential von Aktien im Vergleich zu Staatsanleihen profitieren zu können. Zudem ist im anhaltenden Niedrigzins-Umfeld eine breite Diversifikation über alternative Anlageklassen wichtig, um das Portfolio widerstandsfähig zu machen. Insbesondere Gold und Insurance-Linked Securities bieten sich dafür aus unserer Sicht an.

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