Spotanalyse

Deutschland: BIP-Einbruch weniger schlimm als befürchtet

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 1 Min
Das Bruttoinlandprodukt (BIP) Deutschlands ist im vergangenen Jahr nach einer ersten Berechnung des Statistischen Bundesamtes um 5 % eingebrochen. Das Minus fiel weniger stark aus als der Rückgang im Jahr 2009, als -5.7 % verzeichnet wurden.

Wenngleich der Wirtschaftseinbruch nicht ganz so schlimm ausfällt wie ursprünglich befürchtet, das Jahr 2020 hat seinen Platz in den Geschichtsbüchern sicher. Die Eindämmungsmassnahmen zogen ganze Bereiche des Dienstleistungssektors schwer in Mitleidenschaft. Es ist vor allem der in Anbetracht der Umstände gut laufenden Industrie zu verdanken, dass es nicht schlimmer kam.

Das verarbeitende Gewerbe profitiert vom florierenden China-Geschäft. Den deutschen Automobilherstellern war es sogar möglich, neue Absatzrekorde im Reich der Mitte zu erzielen. Es gab also mitten in der Krise vereinzelt einen regelrechten Boom. Selbst die Einzelhandelsumsätze lagen um 4.1 % in realer Betrachtung über dem Jahr 2019. Die Covid-19-Krise hat ihre ganz eigene Anatomie.

Das vergangene Jahr sollte nun aber abgehakt werden. Der Blick geht nach vorne. Das laufende Jahr verspricht Besserung, auch wenn es zunächst darum geht, so manche Pandemie-Hürde zu überspringen. Deutschland darf dankbar sein, dass es eine exportstarke Industrie hat, die vom China-Boom profitiert. Die wieder besser gefüllten Auftragsbücher werden die Industrieproduktion in den kommenden Monaten anschieben.

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