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Luxemburg: Eine Erfolgsstory als Fondsstandort

Wolfdieter Schnee, Leiter Fund Client & Investment Services
Lesedauer: 5 Min
Wolfdieter Schnee, Leiter Fund Client & Investment Services bei VP Fund Solutions, schreibt in der Börsen-Zeitung über Luxemburg als grösster Fondsstandort in Europa.

Der Finanzplatz Luxemburg ist das grösste europäische Fondsdomizil; in Luxemburg domizilierte Investmentfonds werden in 80 Ländern vertrieben. Die luxemburgische Kapitalmarktinfrastruktur macht das Land zum idealen Standort für Unternehmen aller Grössenordnungen für ihre europäischen und globalen Aktivitäten. Als Vorreiter bei der Umsetzung der europäischen Fondsregulierung hat Luxemburg eine entscheidende Rolle bei der Öffnung der Märkte für den internationalen Fondsvertrieb gespielt und europäischen Privatkunden und institutionellen Kunden den Zugang zu internationalen Anlagen ermöglicht.

Das Grossherzogtum bietet umfangreiches internationales Fachwissen und ein breit gefächertes Instrumentarium an Anlageinstrumenten. Die weltweit führenden Vermögensverwalter haben Luxemburg als Zentrum für ihre internationalen Aktivitäten und Fondspaletten gewählt.

Innovative Fondsbranche

Ein Fondsdomizil muss grundlegend folgende Aspekte erfüllen: Ausgezeichnete Reputation, Gewähr für politische Stabilität, Transparenz, Infrastruktur, Fachwissen und notwendige Kapazitäten für den Strukturaufbau und Betrieb von kollektiven Kapitalanlagen. Darauf aufbauend stehen bei der Domizilwahl für eine Anlagestrategie in Form einer kollektiven Kapitalanlage unter Berücksichtigung der anvisierten Investoren und Zielmärkte folgende Themen im Vordergrund: Die Flexibilität in der Ausgestaltung der Anlageidee als Finanzprodukt, das Know-how und die Qualität der für den Betrieb einer kollektiven Kapitalanlage notwendigen Dienstleister, die Akzeptanz durch die Investoren, und nicht zuletzt die Dauer des Genehmigungsprozesses der Aufsichtsbehörde. Ebenso wichtig sind steuerrechtliche Aspekte.

Das verwaltete Fondsvermögen in Luxemburg kennt in den letzten Jahren nur eine Richtung: nach oben. Ein wichtiger Meilenstein war das Inkrafttreten der europäischen Investment-Richtlinie im Jahr 1985 zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften betreffend bestimmte Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren – kurz: OGAW bzw. UCITS. Luxemburg hatte diese Richtlinie als erster Mitgliedstaat bereits 1988 in nationales Recht umgesetzt.

Beflügelt von einer stetigen Nachfrage, hat sich die Fondsindustrie in den letzten Jahrzehnten zu einem professionellen und leistungsstarken Industriezweig entwickelt. Seit der Bewilligung der ersten Fund Management Company (FMC) und der Auflegung der ersten kollektiven Kapitalanlagen hat Luxemburg seine Agilität und Innovationskraft im Fondsbereich immer wieder unter Beweis gestellt. Rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen werden als Herausforderung für Neues angenommen und Regulierung wird als strategische Disziplin angesehen.

Mehr als 30 Jahre nach dem Start von UCITS verwalteten Luxemburger Fonds per Ende Q4 2022 ein Geldvermögen von mehr als 4 Bio. EUR. Im Falle von Alternativen Investmentfonds (AIFs) sind es 950 Mrd. EUR. Seit mehreren Jahren ist damit das Grossherzogtum nach den USA der zweitwichtigste Fondsstandort weltweit. Hingegen ist am Markt für FMCs über die letzten Jahre neben Neugründungen von Gesellschaften weiterhin eine Konsolidierung von Anbietern zu beobachten. Das zeigt, dass Luxemburg weiterhin ein attraktives Domizil für die Gründung und den laufenden Betrieb einer FMC ist - aber auch, dass FMCs eine kritische Grösse und ein solides Geschäftsmodell benötigen, um überlebensfähig zu bleiben.

Luxemburg bietet umfangreiches internationales Fachwissen und ein breit gefächertes Instrumentarium an Anlageinstrumenten.

Wolfdieter Schnee Leiter Fund Client & Investment Services
Entwicklung von Anbieterstruktur und zugelassenen Produkten

Alternativen Anlageklassen ist es in den vergangenen Jahren gelungen zu wachsen, erfolgreich zu sein und somit ihr Versprechen zu halten, anpassungsfähig und widerstandsfähig zu sein. Dies führt automatisch zu einer gesteigerten Nachfrage nach derartigen Anlagen. Konsequenz dieser Nachfrage ist eine spürbare Zunahme von Anbietern - aber auch von Dienstleistern wie Berater, Prüfer und Verwaltungsgesellschaften, die sich auf diese spezifischen Anlageklassen spezialisiert haben.

Das internationale Fondskompetenzzentrum VP Fund Solutions bietet alle Dienstleistungen an, die das Fondsgeschäft ausmachen und ist ein Spezialist auf diesem Gebiet. Das Unternehmen gehört zur internationalen VP Bank Gruppe und hat es sich zum Ziel gesetzt, durch Beratung, die fortlaufende Erbringung der Dienstleistungen sowie das zur Verfügung stellen von Know-how Werte für deren Kunden sowie deren Investoren zu schaffen. Deshalb hat sich VP Fund Solutions seit Anbeginn auf Anlageklassen oder Strategien, bei denen ein klarer Mehrwert geschaffen werden kann, konzentriert.

Entlang der allgemeinen Marktentwicklungen hat VP Fund Solutions deshalb in den vergangenen Jahren das Angebot im Bereich der alternativen Anlagen erfolgreich erweitert und ausgebaut. In Anbetracht des starken und anhaltend hohen Wachstums bei illiquiden Anlageformen, Privatmarktanlagen sowie der Nachfrage nach sogenannten «liquid alternatives» wird der Fokus auf alternative Anlagestrategien fortgesetzt und somit mittels AIFs und UCITS Fonds umgesetzt.

Anspruchsvoller Ausblick auf die nächsten Jahre

In der Zukunft ist mit weiteren Veränderungen und einer Konsolidierung im Markt zu rechnen. Die regulatorischen Anforderungen nehmen weiterhin stark zu – das bedeutet, dass Finanzdienstleister ihre Prozesse laufend weiterentwickeln und vor allem auch Standardprozesse digital unterstützen müssen. Hier liegt ein grosses Potenzial für die Zukunft innovativer Anbieter – indem sie ihre administrativen Prozesse digital lösen, um damit ausreichend Zeit für die Kernkompetenz der persönlichen Beratung zu haben. Eine konsequente IT-Strategie sowie gezielte Digitalisierungsinitiativen sind daher unerlässlich. Die Tatsache, dass sich der Markt mit seinem zunehmenden Digitalisierungsgrad stark verändert, bietet grosse Chancen für Fondsdienstleister. Die entsprechenden Dienstleister operieren mit einem Plattformgedanken: Das bedeutet, sie haben das Ziel, entsprechend kosten- und zeitintensive Lösungen zu implementieren, um diese kleinteiliger anzubieten.

Fonds können somit als valide und höchst attraktive Möglichkeit zur Auslagerung von Dienstleistungen gesehen werden. Durch die Auflage und Verwaltung eines Fonds in Luxemburg wird die Transformierung von bis dato fixen Kosten in variable Kosten und somit eine Reduzierung der Gemeinkosten ermöglicht. Mittels der Konzentration auf die jeweiligen Kernkompetenzen unter Verwendung einer flexiblen Infrastruktur können die zukünftigen Herausforderungen nicht nur effizient bewältigt, sondern vielmehr zum eigenen Vorteil genutzt werden. Fonds bieten somit eine Vielzahl an Vorteilen - und massgeschneiderte Lösungen erfüllen die individuellen Kundenbedürfnisse.

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