Ad hoc

VP Bank mit Steigerung im Geschäftsertrag und markantem Netto-Neugeldzufluss im ersten Halbjahr 2020

  ·   Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
Lesedauer: 7 Min
Mit einem Konzerngewinn von CHF 14.4 Mio., einem Netto-Neugeldzufluss von rund CHF 1.0 Mrd., einer verbesserten Kostenstruktur und einer Steigerung des Geschäftsertrags von 2.5 Prozent auf CHF 166.8 Mio. hat die VP Bank Gruppe in einem durch die Coronapandemie geprägten Halbjahr Krisenfestigkeit bewiesen.
Die wichtigsten Fakten für das erste Halbjahr 2020 im Überblick
  • Neuerlich starker Netto-Neugeldzufluss von rund CHF 1.0 Mrd.
  • Konzerngewinn von CHF 14.4 Mio. nach einmaliger und bereits kommunizierter Wertberichtigung
  • Geschäftsertrag konnte um CHF 4.1 Mio. auf 166.8 Mio. gesteigert werden
  • Stabile Kostenstruktur mit reduziertem Personal- und Sachaufwand
  • Solide Bilanz mit einer hohen Tier 1 Ratio (Kernkapitalquote) von 20.1 Prozent
  • Gruppenleitung und Organisation weiter gestärkt
  • Vorbereitungsarbeiten für den kommenden Strategiezyklus schreiten zügig voran
  • Ziele für nächsten Strategiezyklus bestätigt, verschieben sich jedoch coronabedingt auf 2026
Starker Netto-Neugeldzufluss

Für das erste Halbjahr 2020 verzeichnete die VP Bank einen starken Netto-Neugeldzufluss von rund CHF 1.0 Mrd. Die Zuflüsse an neuen Kundengeldern wurden dank intensiver Marktbearbeitung und des Ausbaus an Kundenberatern erzielt. Die betreuten Kundenvermögen der VP Bank Gruppe beliefen sich per 30. Juni 2020 auf CHF 45.6 Mrd. Gegenüber dem Wert per 31. Dezember 2019 von CHF 47.6 Mrd. resultiert ein Rückgang von 4.2 Prozent (minus CHF 2.0 Mrd.). Der Betrag setzt sich aus dem starken Netto-Neugeldzufluss in der Höhe von CHF rund 1.0 Mrd. sowie einem Minus von CHF 2.9 Mrd., ausgelöst durch die negative Marktperformance aufgrund der Coronakrise, zusammen.

Die Custody-Vermögen betrugen per 30. Juni 2020 CHF 6.4 Mrd., was einer Abnahme von CHF 0.5 Mrd. gegenüber dem 31. Dezember 2019 entspricht. Das Kundenvermögen inklusive der Custody-Vermögen betrug per 30. Juni 2020 total CHF 52.0 Mrd. (31. Dezember 2019: CHF 54.5 Mrd.).

Positive Entwicklung fast aller Ertragspositionen

Dem anspruchsvollen und durch die Coronapandemie geprägten Marktumfeld konnte sich auch die VP Bank Gruppe nicht entziehen. Dennoch vermochte die VP Bank in den ersten sechs Monaten eine Steigerung des Geschäftsertrags um CHF 4.1 Mio. (plus 2.5 Prozent) auf CHF 166.8 Mio. (Vorjahresperiode: CHF 162.7 Mio.) zu erzielen. Die Zunahme ist auf den gestiegenen Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (Steigerung um 6.7 Prozent auf CHF 71.5 Mio.) sowie das Handelsgeschäft (plus 11.1 Prozent auf CHF 32.5 Mio.) zurückzuführen. Trotz der andauernden Tiefzinsphase konnte der Erfolg aus dem Zinsgeschäft von CHF 57.4 Mio. um CHF 2.8 Mio. (plus 5.1 Prozent) ausgebaut werden (Vorjahresperiode: CHF 54.6 Mio.).

Verbesserte operative Kostenstruktur

Im ersten Halbjahr 2020 vermochte die VP Bank ihre operative Kostenstruktur auf gutem Niveau zu stabilisieren. Die VP Bank erreichte eine Cost/Income Ratio von 66.1 Prozent (in der Vorjahresperiode 68.6 Prozent) und bleibt damit unter dem strategisch angepeilten Wert von 70 Prozent. Der Geschäftsaufwand erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode um CHF 23.6 Mio. von CHF 122.7 Mio. auf CHF 146.2 Mio. (plus 19.2 Prozent). Die Steigerung steht massgeblich im Zusammenhang mit der im März kommunizierten Wertberichtigung auf einer Kreditposition. Ohne Berücksichtigung der Wertberichtigungen auf Kreditrisiken wäre der Geschäftsaufwand in der Berichtsperiode um CHF 0.9 Mio. tiefer als in der Vorjahresperiode ausgefallen (minus 0.7%).

Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr reduzierte sich der Personalaufwand um CHF 1.1 Mio. oder um minus 1.3 Prozent auf CHF 81.3 Mio. Ende Juni 2020 beschäftigte die VP Bank Gruppe teilzeitbereinigt rund 908 Mitarbeitende, was eine Erhöhung des Personalbestandes gegenüber dem 30. Juni 2019 von 32 Mitarbeitenden (plus 3.7 Prozent) bedeutet.

Der Sachaufwand konnte um 1.0 Prozent auf CHF 29.0 Mio. (Vorjahresperiode: CHF 29.3 Mio.) reduziert werden. Die Abschreibungen blieben mit CHF 14.2 Mio. im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr (CHF 14.3 Mio.) stabil. Die Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste beliefen sich im ersten Semester 2020 auf CHF 21.7 Mio. im Vergleich zu einer Netto-Auflösung im Vorjahr von CHF 3.3 Mio.

Konzerngewinn und Gesamtergebnis

Der Konzerngewinn für das erste Halbjahr 2020 belief sich auf CHF 14.4 Mio. (Vorjahresperiode: CHF 35.3 Mio.). Der Rückgang ist auf die Wertberichtigung im ersten Halbjahr zurückzuführen. Der Konzerngewinn pro Namenaktie A betrug CHF 2.39 (erstes Semester 2019: CHF 5.89).

Solide Bilanz und Eigenkapitalbasis

Die Bilanzsumme erhöhte sich im ersten Semester 2020 im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um CHF 0.2 Mrd. auf CHF 13.6 Mrd. Diese Zunahme ist hauptsächlich auf die passivseitige Erhöhung der Übrigen Verpflichtungen gegenüber Kunden von CHF 0.5 Mrd. und eine Erhöhung der Forderungen gegenüber Banken von CHF 1.1 Mrd. bei gleichzeitiger Reduktion der Forderungen von Kunden um CHF 0.7 Mrd. zurückzuführen.

Die VP Bank Gruppe verfügt per 30. Juni 2020 über eine sehr komfortable Liquiditätsausstattung mit flüssigen Mitteln von rund 20 Prozent der Bilanzsumme in der Höhe von CHF 2.8 Mrd. (CHF 2.9 Mrd. per 31. Dezember 2019).

Vorbereitungsarbeiten für Strategiezyklus 2025/26 schreiten zügig voran

Per Ende dieses Jahres endet der aktuelle Strategiezyklus 2020. Mit dem neuen Strategiezyklus im Rahmen der Strategie 2025/26 strebt die VP Bank anhaltendes und profitables Wachstum der VP Bank Gruppe an. Im Zentrum der Strategie stehen dabei die kontinuierliche Entwicklung des bestehenden Geschäfts (Evolve), die Verbesserung der Effektivität, Skalierung und Kostendisziplin (Scale) sowie die Erschliessung neuer Geschäftsopportunitäten zur Generierung von zusätzlichen Erträgen (Move).

Die organisatorischen und strukturellen Vorbereitungsarbeiten für den Strategiezyklus 2025 konnten im ersten Halbjahr 2020 erfolgreich lanciert und vorangetrieben werden. Die strategischen Massnahmen wurden im ersten Halbjahr weiter geschärft und noch stärker auf das sich verändernde Marktumfeld ausgerichtet.

Ein bedeutender Eckpfeiler der Strategie 2025/26 stellt die rasch voranschreitende Digitalisierung im Finanzgeschäft dar. Die VP Bank hat im ersten Halbjahr die Entwicklung einer zukunftsorientierten IT-Infrastruktur begonnen, welche die Grundlage für die weitere Digitalisierung der Dienstleistungen und Angebote sowie für die Skalierung der operativen Geschäftsprozesse bildet. Sie wird damit künftig in der Lage sein, datenunterstützte individualisierte Beratung sowie massgeschneiderte Finanzlösungen für Intermediäre und Privatkunden anzubieten und dadurch neue Ertragsquellen zu erschliessen. Im ersten Halbjahr wurden mit der Einführung von Videoberatung, digitalen Online-Kundenevents, Web-konferenzen und Webinaren sowie Live Streams von Bilanzpressekonferenz und Generalversammlung bereits erste konkrete Umsetzungen eingeführt, um dem steigenden Bedürfnis nach digitalen Dienstleistungen zu entsprechen.

Gezielte Stärkung der Organisation

Im Zuge der Vorbereitungsarbeiten der Strategie 2025 wurden im ersten Halbjahr zudem die Organisation der VP Bank Gruppe robuster und agiler aufgestellt, bestehende Prozesse optimiert und die Gruppenleitung mit wichtiger Führungs- und Fachexpertise weiter gestärkt. Der Bereich Group Credit wurde neu organisiert und eine klarere Trennung in der Kreditorganisation zwischen Frontaktivitäten und Risk Management eingeführt.

Mit Tobias Wehrli übernahm per 1. Juli 2020 ein ausgewiesener interner Finanzfachmann mit langjähriger Erfahrung in der Vermögensverwaltungsbranche sowie im Bereich Intermediäre als Gruppenleitungsmitglied den Bereich Intermediaries & Private Banking bei der VP Bank. Zudem wurde Thomas von Hohenhau per 1. September 2020 zum neuen Mitglied der Gruppenleitung und zum Leiter für den neu geschaffenen Bereich Client Solutions ernannt. Er wird auf der Grundlage des bestehenden Fondskompetenzzentrums VP Fund Solutions Zugang zu neuen Anlageopportunitäten schaffen und wichtige Expertise in den Bereichen Digitalisierung und Open Banking Plattformen einbringen. Mit der Ernennung von Patrick Bont per 1. November 2020 zum Group Chief Risk Officer konnte der bisherige Leiter Bereich Banken der Finanzmarktaufsicht (FMA) Liechtenstein als Mitglied der Gruppenleitung gewonnen werden.

Im ersten Halbjahr wurde zudem die Weiterentwicklung der Standortstrategien eingeleitet. Sie verfolgt das Ziel, die Standorte der VP Bank künftig verstärkt zu entwickeln, die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität für Kunden vor Ort weiter zu stärken sowie neue regionale Wachstumsopportunitäten zu erschliessen. Ein wichtiger Schritt hierbei stellte die vereinbarte Übernahme des Private-Banking-Geschäfts der Öhman Bank S.A. in Luxemburg dar, mit der die VP Bank ihre internationalen Wachstumsambitionen in der Nordics-Region vorantreiben kann.

Standard & Poor’s bestätigt «A» Rating

Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat mit 17. Juli 2020 das «A» Rating für die VP Bank bestätigt. Im Ratingbericht wurde dieses Rating im Wesentlichen durch die sehr starke Kapitalisierung und die solide Refinanzierungsposition der Bank begründet. Gleichzeitig wurde der Ausblick von «stabil» auf «negativ» angepasst. Die Anpassung ist eine direkte Folge der Wertberichtigung vom März 2020 in Höhe von rund CHF 20 Mio.

Im aktuellen Prüfungsbericht von S&P erhielten die von der VP Bank eingeleiteten Verbesserungsmassnahmen bei Prozessen, Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten breite Zustimmung sowie Anerkennung. Die Prüfer von S&P sind davon überzeugt, dass dadurch die Risiko-Governance der VP Bank deutlich gestärkt wird. Die VP Bank ist zuversichtlich, damit die Voraussetzungen zu erfüllen, um den Ausblick im Rating künftig wieder auf «stabil» zu erhöhen.

Ausblick

Die VP Bank vermochte im ersten Halbjahr rasch, flexibel und zielführend auf die ausserordentlichen Herausforderungen der Coronapandemie zu reagieren. Dadurch ist es 2020 gelungen, das Geschäft auch unter sehr anspruchsvollen Rahmenbedingungen in gewohnter Qualität zu betreiben.

Die definierten Ziele der neuen Strategie bezüglich Wachstums (Net New Money mindestens 4 Prozent), Profitabilität (Gewinnmarge grösser als 15 Basispunkte und Cost/Income Ratio bei 70 Prozent) und Stabilität (Tier 1 Ratio grösser als 20 Prozent) behalten auch in einem veränderten Marktumfeld ihre Gültigkeit. Ebenso wird am anvisierten Konzerngewinn von CHF 100 Mio. festgehalten, er wird sich jedoch aufgrund der erschwerten coronabedingten Rahmenbedingungen zeitlich auf Ende 2026 verschieben.

Mit dem eingeleiteten neuen Strategiezyklus, einer unverändert soliden Kernkapitalquote von 20.1 Prozent sowie einer hohen Liquidität ist die VP Bank Gruppe auch in der Krisensituation gut gerüstet und blickt zuversichtlich in die Zukunft.

Paul H. Arni, CEO der VP Bank Gruppe, zeigt sich mit dem Halbjahresergebnis zufrieden: «In einem ausserordentlichen Marktumfeld haben wir effizient gearbeitet und gute operative Resultate erzielt. Die einmalige Wertberichtigung ist sehr unerfreulich, aber wir vermochten rasch und effektiv auf die herausfordernde Situation zu reagieren und haben wichtige Vorbereitungsarbeiten für unseren neuen Strategiezyklus erfolgreich lanciert. Auf diesem Fundament werden wir die Entwicklung und weitere Transformation der VP Bank Gruppe aufbauen und vorantreiben.»

«Die VP Bank ist gut aufgestellt, um die sich bietenden Chancen in der Finanzindustrie wahrzunehmen. Die Strategie 2025/26 ist die richtige Antwort auf die aktuellen Herausforderungen und Chancen im Markt und stellt einen wichtigen Pfeiler für die erfolgreiche Entwicklung der VP Bank dar», blickt Dr. Thomas Meier, Präsident des Verwaltungsrates, zuversichtlich in die Zukunft.

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