Spotanalyse

USA: «Positive» Zahlen von den Dienstleistern

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 2 Min
Der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe fällt im März lediglich von 57.3 auf 52.5.

Es war ein stärkerer Fall des Einkaufsmanagerindex erwartet worden. Der im Vergleich zur Konsensprognose verhältnismässig sachte Rückgang überrascht damit sogar auf der positiven Seite – gleichwohl es sich im Monatsvergleich um den grössten Rückgang seit 2008 handelt.

Der Erhebungszeitraum fasst die Entwicklungen in den vergangenen Tagen aber noch nicht mit ein. Wie bei vielen derzeit veröffentlichten konjunkturellen Daten aus den USA gilt deshalb: Es kommt noch dicker. Läden, Restaurants, Hotels und Theater sind geschlossen. Gleichzeitig gibt es auch keine Sportgrossveranstaltungen mehr. Es ist deshalb unzweifelhaft, dass der US-Dienstleistungssektor noch massiv unter die Räder kommen wird.

Da in den USA der Dienstleistungssektor einen Anteil von rund 77% am Bruttoinlandprodukt (BIP) ausmacht, schlägt die Corona-Krise massiv auf die Wachstumsrate durch. Ein BIP-Rückgang von knapp 8 % sollte im zweiten Quartal ins Kalkül gezogen werden.

Wir werden in den kommenden Monaten nie zuvor gemessene desaströse volkswirtschaftliche Daten sehen  - auch im Bereich des ISM-Index. Wie tief die Zahlen fallen, ist mittlerweile kaum noch entscheidend. Vielmehr geht es um die Frage, wie schnell und in welchem Masse die Wirtschaft aus dem Loch findet. Die Hoffnung ist, dass die Beschränkungen des öffentlichen und damit des wirtschaftlichen Lebens Ende April gelockert werden. Dann bestünde die Chance auf eine sukzessive wirtschaftliche Erholung im zweiten Halbjahr.  

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