Spotanalyse

USA: Ein Heer von Beschäftigungslosen wegen Corona-Pandemie

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 2 Min
Schon mehr als 40 Mio. Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.

In der Woche bis zum 23. Mai sind in den USA die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 2.1 Millionen gestiegen. Seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie haben so bereits mehr als 40 Millionen Menschen ihren Job verloren – zumindest vorübergehend. Die konsumabhängige US-Wirtschaft leidet unter dem riesigen Heer von Beschäftigungslosen.

 

Ein massiver Absturz des Bruttoinlandsproduktes im zweiten Quartal ist damit bereits in Stein gemeisselt. Zwar kommt es nun auch in den USA zu Lockerungen der Eindämmungsmassnahmen, doch von Normalität kann vorerst keine Rede sein. Selbst wenn es in den kommenden Wochen schneller vorangehen sollte, bleibt eine tiefe Vertrauenskrise. Die Unsicherheit über den weiteren Virusverlauf und die Sorgen um die eigene Gesundheit werden die Konsumlaune dämpfen. Diese Erfahrung macht derzeit auch China. Trotz des Überwindens der ersten starken Infektionswelle bleiben die Verbraucher im Reich der Mitte zurückhaltend.

 

Damit steckt die Wirtschaft in einem Teufelskreis. Weniger Konsum heisst weniger Verkauf und das heisst weniger Beschäftigung. Weniger Beschäftigung bedeutet wiederum weniger Konsum. Auch wenn im Zuge der Lockerungen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken und wieder Arbeitsplätze geschaffen werden, wird die Sockelarbeitslosigkeit höher ausfallen. An den Aktienmärkten scheint man sich derweil um all dies nicht zu kümmern. Während in vielen Familien in Anbetracht von Jobverlusten Tristesse herrscht, wird an den Börsen gefeiert.

 

Mehr zum aktuellen Zustand der US-Wirtschaft liefert der VP Bank Corona-Krisen-Barometer hier.

#Spotanalyse