Spotanalyse

US-Arbeitsmarkt: Coronavirus wird zum Beschäftigungsrisiko

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 2 Min
Im Februar sind in den USA, unter Ausklammerung der Landwirtschaft, 273'000 neue Stellen geschaffen worden. Das ist deutlich mehr als erwartet worden war. Auch die Vormonatszahlen wurden spürbar nach oben revidiert. Die Arbeitslosenquote ist damit von 3.6 % auf 3.5 % gesunken.

Der US-Arbeitsmarkt liess im Februar die Muskeln spielen. Dabei wurde auch das Muster der Vormonate durchbrochen. Selbst das verarbeitende Gewerbe baute wieder Stellen auf. Dies zeigt, dass sich das verarbeitende Gewerbe global auf Erholungskurs befand. Jetzt wütet aber das Coronavirus und schmeisst die positiven Entwicklungen über den Haufen.

Das Zahlenwerk ist aber ein Blick in den Rückspiegel. Das Virus wird am US-Arbeitsmarkt Spuren hinterlassen. Die liberalen Arbeitsgesetze erlauben schnellere Entlassungen als in Europa. Aus diesem Grund werden die Auswirkungen in der US-Arbeitsmarktstatistik rascher und stärker sichtbar als etwa in Europa.

Die Ausbreitung des neuen Coronavirus wird sowohl in Europa als auch in den USA deutlicher ausfallen als in China. Die chinesische Regierung hatte mit der Quarantäne ganzer Regionen reagiert. In offenen demokratischen Gesellschaften ist dies nur schwer möglich. Das öffentliche Leben läuft in Europa als auch in den USA in weiten Teilen bislang ungehindert weiter. Das ermöglicht dem Virus eine weitgehend ungehinderte exponentielle Vermehrung. Die grösste Gefahr aus ökonomischer Sicht ist deshalb, dass die Regierungen in hektischen Entscheidungen überreagieren. Dies hätte dann wiederum entsprechend negative ökonomische Konsequenzen für die Gesamtwirtschaft und auch für die Beschäftigung.

 

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