Spotanalyse

Eurozone: Inflation zieht etwas an, aber nur vorübergehend

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 1 Min
Die Konsumentenpreise steigen im Juni um 0.3 %.

Der leichte Anstieg zeugt vor allem von etwas höheren Öl- und Nahrungsmittelpreisen. Die Kerninflationsrate (ohne die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise) ist mit 0.8 % ebenfalls bedenklich niedrig.

Bereits im kommenden Monat wird die Inflationsrate vermutlich schon wieder im Rückwärtsgang sein. Die deutsche Mehrwertsteuersenkung wird einer Dampfwalze gleich jeglichen Preisauftrieb erdrücken. Die preisdämpfenden Effekte in Deutschland werden sich in der Inflationsrate für den gesamten Währungsraum bemerkbar machen.

Doch davon einmal abgesehen, für einen nachhaltigen Anstieg der Teuerungsrate fehlen auch die fundamentalen Zutaten. Infolge der Corona-Pandemie steigt die Arbeitslosigkeit. Damit wird Lohnauftrieb im Keim erstickt. Steigen die Löhne nicht, fehlt der Teuerungsrate der Schwung, um auf höhere Niveaus zu kommen. Die Europäische Zentralbank hat also von der Preisseite weiterhin grünes Licht für ihre ultra-expansive Geldpolitik.

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