Deutschlands Aussenhandel verzeichnet Negativrekord
Ein Negativrekord jagt den nächsten, jetzt ist der Aussenhandel dran. Gegenüber dem Vorjahresmonat fällt der Rückgang der Exporte sogar noch dramatischer aus als auf Monatsbasis. Das Minus gegenüber April 2019 lag bei 31 %. Das ist kaum zu fassen.
Der massive Rückgang der Exporte legt Zeugnis dafür ab, dass auch die deutschen Handelspartner im Lockdown-Modus waren. Der beträchtliche Importrückgang spiegelt im Wesentlichen den Teilstillstand der deutschen Produktion wider. Der Handelsbilanzüberschuss sieht für Deutschland im April mager aus. Von der deutschen Exportstärke kann also während der Corona-Krise keine Rede sein. Entsprechend deutlich werden die Effekte für das Bruttoinlandprodukt sein.
Hinter dem scharfen Fall der Exporte und Importe sind aber auch logistische Schwierigkeiten zu sehen. Der Frachtverkehr auf den Weltmeeren unterliegt seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ebenfalls strengen Restriktionen. Gerade der Seeverkehr gilt als besonders kritisch hinsichtlich der Ausbreitung von Viren. Entsprechend streng fallen die Massnahmen an den Häfen aus. Aber auch die eingebrochene Nachfrage brachte manche Frachtroute so gut wie zum Erliegen. Die Folge davon: Fertige Ware blieb liegen.
Selbst wenn die Produktion weltweit wieder hochgefahren wird und die Nachfrage nach deutschen Vorprodukten, Industriegütern und Autos wieder wächst, muss die Logistik mitspielen. Bis die internationalen Frachtketten wieder reibungslos laufen, wird es noch einige Zeit dauern. Neben einer schwächeren Nachfrage aus dem Ausland werden in den kommenden Wochen also auch logistische Schwierigkeiten den deutschen Aussenhandel vor einige Herausforderungen stellen.
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