Spotanalyse

Der US-Arbeitsmarktbericht im März zeigt noch nicht die volle Wahrheit

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 1 Min
Ausserhalb des Landwirtschaftssektors wurden im März 701‘000 Stellen abgebaut. Die Arbeitslosenquote steigt von 3.5 % auf 4.4 %.

Der Arbeitsplatzabbau sieht harmlos aus im Vergleich zu dem, was noch vor uns liegt. Die US-Arbeitsmarktdaten werden mittels Umfragen erhoben und die Datenerhebung schloss Mitte März. Der jüngste epochale Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist im vorliegenden Zahlenmaterial noch nicht enthalten. Unter Berücksichtigung der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe dürfte die Arbeitslosenquote bereits im Bereich von 12 % liegen. Das wäre dann die höchste Arbeitslosenquote seit dem zweiten Weltkrieg. Der wirtschaftliche Schaden des Coronavirus ist monströs. Die staatlichen Hilfsmassnahmen können zwar die gröbste Not lindern, sie werden aber nicht alles Leid von der US-Wirtschaft abhalten können.

Solch ein dramatischer Anstieg der Arbeitslosigkeit hat sozio-ökonomische Konsequenzen. Der Missmut in der US-Bevölkerung dürfte zunehmen – auch und gerade unter der Wählerschaft von Donald Trump. Bis vor kurzem gingen wir noch davon aus, dass Donald Trump sicher im Sattel sitzt. Mittlerweile ist dies keineswegs gesichert. Während Donald Trump noch in der zweiten Märzhälfte von der Corona-Krise profitieren konnte, scheint sich das Bild laut Umfragen der vergangenen Tage zu verschieben. Der starke Anstieg der Arbeitslosenquote wird nicht spurlos an den Umfragewerte vorbeigehen.

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