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Der ifo-Geschäftsklimaindex fällt im Januar – Katerstimmung

Lesedauer: 1 Min
Der ifo-Geschäftsklimaindex fällt im Januar von 96.3 auf 95.9.

Der ifo-Geschäftsklimaindex holt uns auf den Boden der Tatsachen zurück. Der konjunkturelle Aufschwung bleibt eine Wackelpartie. Nach dem Teilabschluss eines Handelsabkommens zwischen den USA und China ist die Feier vorbei, im Januar herrscht Katerstimmung. Wir sehen uns in unserer Zurückhaltung bezüglich eines konjunkturellen Trendwechsels in Deutschland bestätigt.

Der Rückgang im Januar zeigt, dass man in den deutschen Chefetagen skeptisch ist. Der Strukturwandel in der Automobilwirtschaft und der ungewisse Ausgang der Verhandlungen mit Grossbritannien über ein Freihandelsabkommen belasten. Darüber hinaus gesellt sich aktuell mit dem Coronavirus ein weiterer temporärer Belastungsfaktor hinzu. Kein Wunder also, dass die Stimmung in den deutschen Unternehmen gedrückt bleibt.

Und auch die Handelskonflikte sind keineswegs ausgestanden. Donald Trump nimmt nach der Teileinigung mit China seine europäischen Handelspartner ins Visier. Dabei steht Deutschland mit seinen mächtigen Handelsbilanzüberschüssen an vorderster Front.

Der ifo-Geschäftsklimaindex zeigt: Die konjunkturelle Talsohle ist noch nicht beendet. In den Chefetagen blickt man skeptischer in die Zukunft als dies noch im Dezember der Fall war. Das stimmt nachdenklich, - die Ampeln stehen deshalb im besten Falle auf Orange. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt wird im laufenden Jahr kaum vom Fleck kommen.

 

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Dr. Thomas Gitzel
Chief Economist, VP Bank Group     

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