Spotanalyse

Coronavirus – Eurozone ist bislang wirtschaftlich immun

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group     
Lesedauer: 2 Min
Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone steigt von 47.9 auf 49.1. Im Dienstleistungssektor kann ein Anstieg von 52.5 auf 52.8 vermeldet werden. Der zusammengefasste Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor steigt von 51.3 auf  51.6.

Mit diesem Ergebnis war nicht zu rechnen. Die Einkaufsmangerindizes in der Eurozone halten Kurs. Mehr noch, in Deutschland kann das Konjunkturbarometer für das verarbeitende Gewerbe sogar deutlich zulegen. Trotz unterbrochenen Lieferketten zeigte sich die deutsche Industrie optimistischer als im Vormonat. Das ist in Anbetracht der schwierigen Situation in Asien sehr erstaunlich. Damit kann der Erholung im produzierenden Gewerbe durchaus eine übergeordnete Stärke attestiert werden.

Bislang scheinen also die negativen Auswirkungen des Virus vor allem in Asien spürbar zu sein. Die europäische Wirtschaft ist bislang verhältnismäßig immun. Hält sich das Virus jedoch länger, wird auch der hiesige Kontinent stärker Schaden nehmen. Zunächst aber scheinen die Erholungskräfte den negativen Auswirkungen von Covid-19 zu trotzen. Wird die Ausbreitung des Virus in den kommenden Wochen eingedämmt, wird dies auch so bleiben.

Davon unabhängig gilt: Der Coronavirus wird ein temporäres Phänomen bleiben. Wie lange das Virus allerdings noch wütet, ist nur schwer prognostizierbar. Die gute Nachricht ist deshalb: Es wird zu wirtschaftlichen Nachholeffekten kommen. Hauptproblem ist, dass das Virus gerade in einer schwierigen konjunkturellen Situation auftaucht. Dieses und womöglich auch das kommende Quartal werden deshalb aus globaler Sicht schwierig werden. Möglicherweise kann sich Europa dieses Mal sogar positiv abkoppeln.

 

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Dr. Thomas Gitzel
Chief Economist VP Bank Group     

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