Spotanalyse

Arbeitslosenanträge in den USA schiessen nach oben

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 2 Min
Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind wegen der Coronakrise innerhalb von nur sieben Tagen von 282‘000 auf 3‘283‘000 gestiegen. Das ist der grösste je in einer Woche gemessene Anstieg.

Normalerweise werden die wöchentlichen Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe von Volkswirten zur Kenntnis genommen, aber nicht kommentiert. Heute ist dies aus naheliegenden Gründen anders. Das Coronavirus hat die globale Wirtschaft und jene der USA im Würgegriff. Wie tief der wirtschaftliche Einbruch sein wird, lässt sich bislang nur erahnen.

Die Erstanträge geben einen ersten verlässlichen Vorgeschmack auf das, was vor uns liegt – und sie verheissen nichts Gutes. Solch einen starken Anstieg gab es im Wochenvergleich noch nie. Es handelt sich um mehr als eine Verzehnfachung. 

Die US-Arbeitnehmer strömen derzeit in Scharen auf die Arbeitsämter. Das Virus hinterlässt auf dem flexiblen und nur wenig regulierten Arbeitsmarkt tiefe Bremsspuren. Für den in der kommenden Woche zur Publikation anstehenden US-Arbeitsmarktbericht heisst das, bitte flach auf den Boden legen. Es kam bereits im März zu einer grösseren Entlassungswelle.

Das vom Kongress beratene billionenschwere Rettungspaket für die US-Wirtschaft setzt an der richtigen Stelle an. Es geht jetzt darum, dass sich vor allem Geringverdiener ohne soziale Absicherung das Essen leisten können und Unternehmen über Wasser gehalten werden. Nur so kann ein späterer Aufschwung wieder gelingen.

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