Spotanalyse

USA: Wachstum kann sich auch im zweiten Quartal sehen lassen

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Der BIP-Zuwachs lag im zweiten Quartal bei einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2.1 %.

Während es in der Eurozone immer düsterer aussieht, kann sich die US-Wirtschaft im Licht eines soliden Wachstums sonnen. Zwar kann die gesamtwirtschaftliche Expansionsrate nicht mehr an die Vorgaben des ersten Quartals anknüpfen, doch im internationalen Vergleich sieht die ausgewiesene Zahl noch immer gut aus. Es war vor allem der Konsumfreudigkeit der privaten Haushalte zu verdanken, dass die grösste Volkswirtschaft der Welt weiterhin solide zulegte. Der kräftige Arbeitsplatzaufbau über die vergangenen Jahre hinweg entfaltet nun seine wohltuende Wirkung. Die Nettoexporte und die privaten Investitionen dämpften hingegen das Wachstum. Darin manifestieren sich unter anderem die internationalen Handelskonflikte. Auch die US-Wirtschaft selbst leidet also unter der Zollpolitik von Donald Trump.

Erstaunlich mutet noch immer die in der kommenden Woche zu erwartende Zinssenkung der US-Notenbank an. Die US-Wirtschaft ist nach wie vor auf einem soliden Expansionspfad und der Fed-Chef Jerome Powell bekommt es mit den Schlotterbeinen zu tun. Einzig allein der Verweis auf das schwache internationale wirtschaftliche Umfeld kann eine Zinssenkung rechtfertigen – teilweise zumindest. Da der volkswirtschaftliche US-Datenkranz zuletzt stellenweise sogar positiv überraschen konnte, ist auch kein unmittelbarer Absturz der konjunkturellen Entwicklung zu befürchten. Ein voller Zinssenkungszyklus lässt sich jedenfalls zum heutigen Zeitpunkt nicht ableiten. Vielmehr dürfte die Fed ihren guten Willen erkennen lassen und dabei eine lediglich sachte Lockerung der Geldpolitik im Auge haben.

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Dr. Thomas Gitzel
Chief Economist, VP Bank Group                                  

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