USA: Donald Trump setzt einen drauf
An den Finanzmärkten herrscht indes Hoffnung, dass die Gespräche fortgesetzt werden und es am Ende zu einer Handelsvereinbarung kommt. Die jüngste Erhöhung der Zollsätze trägt aber sicherlich nicht zu einem positiven Gesprächsklima bei. Auf chinesischer Verhandlungsseite können die US-Massnahmen gar als Affront aufgefasst werden. Auch wenn die Zeichen auf Sturm stehen, letztlich haben beide Seiten ein Interesse an einem Abkommen.
Giesst Donald Trump weiteres Öl ins Feuer droht Ungemach für die US-Wirtschaft, die sich bislang äusserst solide schlägt. Im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr wäre dies eine denkbar ungünstige Voraussetzung für eine Wiederwahl Trumps. Eine merkliche Wirtschaftsabkühlung oder gar eine Rezession könnte das Ende der Amtszeit von Trump bedeuten. Das wird er zu verhindern versuchen.
Eine weitere fiskalische Stimulation der Wirtschaft scheidet aufgrund eines rasant steigenden Budgetdefizits de facto aus, damit muss das Weisse Haus eigentlich an aussenwirtschaftlicher Front für gute Stimmung sorgen. Vermutlich gehen gerade aus diesem Grund die Verhandlungen weiter. Es wird aber wohl dauern bis eine Vereinbarung steht.
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Dr. Thomas Gitzel
Chief Economist, VP Bank Group
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