US-Notenbank-Offizielle erwarten für 2020 unveränderte Zinsen
Damit wird das von US-Notenbankpräsident Jerome Powell im Zuge der Leitzinssenkungen des Jahres 2019 ausgegebene Motto von «Anpassungen in der Mitte des Zyklus» nochmals bestätigt. Jerome Powell zog während der Medienkonferenz konzeptionelle Parallelen zum Leitzinsverlauf der 1990er Jahre. Die Wertpapierkäufe zur Liquiditätsversorgung an den Geldmärkten werden fortgesetzt.
Die Fed verfällt in Anbetracht der wirtschaftlichen Abkühlung nicht in Panik. Der nach wie vor gut laufende US-Arbeitsmarkt und die Entspannung bei den Handelskonflikten dürften den Währungshütern genug Sicherheit geben, dass sich die US-Wirtschaft nicht weiter abkühlt.
Allerdings sind nach wie vor Schwächesignale auszumachen. Verschiedene Indikatoren legen ein baldiges Ende der guten Zeiten am US-Arbeitsmarkt nahe. Darüber hinaus ist keineswegs gesichert, dass die Zollstreitigkeiten beigelegt werden. Ob es also tatsächlich bei einem unveränderten Leitzins bleibt, ist fraglich. Aus unserer Sicht muss die Fed im kommenden Jahr der US-Wirtschaft mit weiteren Leitzinssenkungen unter die Arme greifen.
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Dr. Thomas Gitzel
Chief Economist, VP Bank Group