Eurozone: Rezessionswahrscheinlichkeit steigt – es wird kritisch
Der Konjunkturhimmel verdüstert sich zusehends über der Eurozone. Die von uns berechnete Rezessionswahrscheinlichkeit legte über die vergangenen Wochen merklich zu. Während sich die deutsche Volkswirtschaft bereits in einer Rezession befinden dürfte, verbessert die noch verhältnismässig solide wirtschaftliche Entwicklung in Frankreich die Gesamtbilanz des gemeinsamen Währungsraumes. Die „Grande Nation“ wird sich dem deutschen Abwärtssog in den kommenden Quartalen kaum gänzlich entziehen können. Die Handelsstreitigkeiten, der Brexit und hausgemachte Probleme in der Automobilindustrie hängen dem weiteren Konjunkturverlauf wie ein Mühlstein um den Hals. Damit wird aber auch das gute Arbeitsmarktbild Risse bekommen.
Die Hoffnungen beruhen noch immer darauf, dass die chinesische Konjunktur bald wieder eine höhere Taktzahl vorlegt und davon auch die europäische Wirtschaft profitiert. Bislang blieben Impulse aus Fernost aber aus, so dass die Rezessionsrisiken in den kommenden Monaten wohl weiter wachsen werden. Daran werden auch noch tiefere Zinsen oder auch weitere Wertpapierkäufe der EZB kaum etwas ändern.
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Dr. Thomas Gitzel
Chief Economist, VP Bank Group
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