Spotanalyse

Deutschland: Inflationsrate steigt nach nationaler Lesart - harmonisierte Inflationsrate fällt hingegen merklich

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Einer ersten Schätzung zufolge steigt die Inflationsrate auf Grundlage der nationalen Berechnungsmethode im Juli von 1.6 % auf 1.7 %. Nach harmonisiertem Standard fällt die Teuerungsrate allerdings merklich von 1.5 % auf 1.1 %.

Es waren vor allem teurere Nahrungsmittelpreise, welche den Inflationsanstieg nach nationaler Lesart beförderten. Der im Jahresvergleich merkliche Fall des harmonisierten Verbraucherpreisindex gibt der EZB dennoch grünes Licht für ein grösseres Massnahmenpaket im September. Auch die Inflationsrate für die gesamte Eurozone wird voraussichtlich im Juli gefallen sein. Ein plötzlicher Anstieg der Konsumentenpreise zeichnet sich darüber hinaus für die kommenden Monate auch nicht ab. Von Seiten der Teuerungsentwicklung gibt es jedenfalls keine Störfeuer für neue Aktionen der EZB. Mario Draghi wird insgeheim froh darüber sein, denn für die in Aussicht gestellte Zinssenkung und eine neue Runde von Anleihekäufen wäre eine steigende Inflationsrate nicht gerade dienlich.

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Dr. Thomas Gitzel
Chief Economist, VP Bank Group                                  

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