Spotanalyse

Deutschland: ifo-Geschäftsklimaindex für den Februar

Lesedauer: 2 Min
Der ifo-Geschäftsklimaindex fällt im Februar von revidierten 99.3 auf 98.5 Punkte.

Die Alarmglocken haben ihr Geläut aufgenommen. Die kommenden Monate werden spannend und wenn man so will, der ifo-Geschäftsklimaindex zeigt den Spannungsbogen auf. Aber der Reihe nach: Um das Wachstum im ersten Quartal müssen wir uns rein rechnerisch keine Sorgen machen. Nachholeffekte werden den BIP-Zuwachs anschieben. Nach dem WLTP-Desaster fährt die Automobilindustrie ihre Produktion hoch und auch die aufgrund des trockenen Sommers 2018 unterbrochenen Lieferketten über die deutschen Flüsse gehören der Vergangenheit an. Beide Effekte werden ausreichen, um die Zuwachsraten des BIP deutlich über die Nulllinie zu hieven. Darüber hinaus blickend hängt die Wirtschaft aber vor allem am Faden der internationalen Konjunkturentwicklung. Die chinesische Volkswirtschaft leidet derzeit stärker, als es die offiziellen Wachstumszahlen zeigen. Die von Peking lancierten Stützungsmassnahmen müssen nun greifen, damit es auch hierzulande wieder besser läuft. Der neuerliche Rückgang des Konjunkturbarometers reflektiert darüber hinaus auch Ängste der Industrie vor US-Strafzöllen auf europäische Autoimporte. Damit wären wir bei einem weiteren wichtigen Punkt: Die Handelskonflikte sollten sich entschärfen, um wieder in besseres Fahrwasser zu gelangen. US-Strafzölle auf Autos würden bis zum Mark der deutschen Wirtschaft vordringen.

Es sieht also im Moment nicht besonders rosig aus, doch noch ist das Spiel nicht verloren. Der Konjunkturball liegt allerdings im internationalen Spielfeld.

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Dr. Thomas Gitzel
Chief Economist, VP Bank Group

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