Spotanalyse

Deutschland: ifo-Geschäftsklimaindex fällt und fällt

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Der ifo-Geschäftsklimaindex fällt im Juni von 97.9 auf 97.4 Punkte.

Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer kennt derzeit nur eine Richtung: bergab. Tatsächlich ist die deutsche Volkswirtschaft derzeit nicht auf Rosen gebettet. Die Handelskonflikte versalzen der exportstarken Industrie die Suppe. Darüber hinaus blicken die deutschen Unternehmenslenker auch auf den chaotisch verlaufenden Brexit. Die etwaige Nominierung von Boris Johnson zum neuen Premierminister lässt die Sorgenfalten noch tiefer werden. Noch ist der Datenkranz für das zweite Quartal nicht vollständig, doch zum heutigen Stand kann ein rückläufiges Bruttoinlandsprodukt im Zeitraum April bis Juni nicht ausgeschlossen werden.

Da nun aber auch das Konjunkturbild jenseits des Atlantiks Risse bekommt, bleibt zu hoffen, dass sich Donald Trump eines Besseren belehren lässt und im Umgang mit den Handelspartnern einen milderen Ton anschlägt. Dies könnte für neue Zuversicht sorgen. Letzteres benötigt das verarbeitende Gewerbe möglichst rasch, damit sich die Lage nicht noch weiter eintrübt.

Die Bauwirtschaft und der private Konsum bleiben derweil die Stützen der deutschen Wirtschaftsentwicklung. Ohne diese beiden Komponenten sähe es noch trister aus. Entscheidend ist jetzt, dass die Beschäftigungsentwicklung nicht zu sehr unter der trägen Wirtschaftsentwicklung leidet.

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Dr. Thomas Gitzel
Chief Economist, VP Bank Group                                  

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