Spotanalyse

Deutschland: ifo-Geschäftsklimaindex fällt im Mai

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Der ifo-Geschäftsklimaindex fällt im Mai von 99.2 auf 97.9.

Der Rückgang des ifo-Geschäftsklimaindex war gewissermassen «vorprogrammiert». Die fortwährenden Handelskonflikte zwischen den USA und China belasten nicht nur die Stimmung sondern haben auch handfeste Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf der Unternehmen. Dies zeigt auch die schlechtere Einschätzung der Unternehmen zur aktuellen Situation gegenüber dem April. Die rückläufigen Auftragseingänge spiegeln dies wider. Aussenwirtschaftlich gibt es also derzeit kaum oder zu wenig Rückenwind für die deutsche Industrie. Gut, dass da noch der private Konsum und die florierende Bauwirtschaft ist. Wie die heute veröffentlichten Details zum deutschen BIP zeigen, sind dies nach wie vor wichtige tragende Säulen der deutschen Volkswirtschaft. Ohne diese beiden Komponenten sähe es ziemlich düster aus. Die deutsche Industrieproduktion ist bereits in der Rezession angekommen.

Die Hoffnungen beruhen nun auf einer wirtschaftlichen Belebung im zweiten Halbjahr. Die konjunkturstützenden Massnahmen der chinesischen Regierung aber auch der schwache Euro könnten das Exportgeschäft beleben. Vorerst bleibt die Situation aber wackelig: Noch ist nicht sicher, ob das deutsche Wachstum im zweiten Quartal überhaupt ein positives Vorzeichen trägt.

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Dr. Thomas Gitzel
Chief Economist, VP Bank Group       

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