Spotanalyse

China: Wachstumsrate ist die schwächste seit 1992

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Der BIP-Zuwachs belief sich im 3. Quartal auf 6.0% gegenüber dem Vorjahresquartal. Im 2. Quartal waren es noch 6.2%.

Die Wachstumsrate ist die schwächste seit 1992 als die chinesische Statistikbehörde begann, das Bruttoinlandsprodukt quartalsweise auszuweisen. China ist noch immer die Werkbank der Welt. Das Reich der Mitte ist zentraler Bestandteil globaler Lieferketten. Meist steht das Land dabei am Ende und übernimmt die Schlussfertigung. Die Zollstreitigkeiten mit den USA sind Gift für die immer noch exportlastige chinesische Volkswirtschaft. Im weiteren Nachgang leiden darunter auch die Investitionen.

Es gibt hoffnungsvolle Zeichen einer Lösung der Handelsstreitigkeiten, doch noch ist ein Abkommen nicht geschlossen. Somit bestehen auch im laufenden Quartal weitere Abwärtsrisiken für die Wachstumsraten. Es ist naheliegend davon auszugehen, dass beim BIP-Zuwachs als nächstes eine fünf vor dem Komma steht.

Zwar liegen die ebenfalls heute publizierten Zuwachsraten zur Industrieproduktion und zu den Einzelhandelsumsätzen für den September über dem Vormonatsmonat, gleichzeitig bleibt das Investitionswachstum aber verhältnismässig schwach. Die von der chinesischen Regierung lancierten Steuersenkungen scheinen also bei den privaten Haushalten anzukommen, doch die Investitionen können davon nicht profitieren. Man kann es den Unternehmen nicht verübeln, wenn sie in Anbetracht der Handelsstreitigkeiten weniger Geld in die Hand nehmen.

Für eine Besserung liegen die Hoffnungen also mal wieder auf einer Lösung der Handelsstreitigkeiten. Harren wir der Dinge, die da kommen mögen.

 

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Dr. Thomas Gitzel
Chief Economist, VP Bank Group     

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