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Eine Partnerschaft, die voranbringt

Jens Breitung, Head Trustees, Lawyers & Family Offices
Lesedauer: 3 Min
Im Sonderbund «Finanzplatz Liechtenstein» beleuchtet Jens Breitung, Leiter Trustees, Lawyers & Family Offices, die zentrale Rolle des Treuhandwesens im liechtensteinischen Finanzsektor.

Das Treuhandwesen ist seit Jahrzehnten ein tragender Pfeiler des liechtensteinischen Finanzplatzes. Für Banken ist es nicht nur eine Ergänzung des Dienstleistungsangebots, sondern eine wesentliche Schnittstelle in der Vermögensstrukturierung, Nachfolgeplanung und internationalen Kundenbetreuung. In einer zunehmend komplexen Welt nimmt die Bedeutung dieser Zusammenarbeit weiter zu. Technologische Entwicklungen und die digitale Transformation sind dabei entscheidende Treiber für eine zukunftsfähige Kooperation.

Die VP Bank positionierte sich früh als relevante Ansprechpartnerin für Intermediäre und Treuhänder.

Jens Breitung Head Trustees, Lawyers & Family Offices

Historische Verwurzelung und gemeinsame Entwicklung

Die Entwicklung des Treuhandgeschäfts in Liechtenstein begann in den 1920er Jahren mit der Einführung eines fortschrittlichen Gesellschaftsrechts. Die Gründung der VP Bank im Jahr 1956 durch den Treuhänder Guido Feger markierte einen Meilenstein: Sie vereinte Bank- und Treuhandkompetenz unter einem Dach und legte den Grundstein für eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen beiden Branchen. Diese Verbindung hat sich über Jahrzehnte bewährt. Die VP Bank positionierte sich früh als relevante Ansprechpartnerin für Intermediäre und Treuhänder mit einem vertieften Verständnis ihrer Aufgabenfelder.

Digitalisierung als Motor der Partnerschaft

In der heutigen Finanzwelt sind Effizienz, Transparenz und regulatorische Konformität zentrale Anforderungen. Die Digitalisierung bietet hier enorme Chancen. Sie ermöglicht automatisierte Prozesse, sicheres Datenmanagement und eine nahtlose Kommunikation zwischen Bank und Treuhänder. Investitionen in digitale Lösungen, die auf Intermediäre zugeschnitten sind, bilden die Grundlage für eine zeitgemässe Zusammenarbeit. Dazu zählen:

  • Digitales Onboarding für Treuhandkunden
  • Moderne e-Banking-Plattformen mit Intermediärfunktionalitäten
  • Sichere Schnittstellen für Daten- und Dokumentenaustausch
  • Individuelle Reportinglösungen für komplexe Strukturen

Diese Instrumente erhöhen die Effizienz, erleichtern die Einhaltung regulatorischer Vorgaben und verbessern die Servicequalität.

Kompetenzzentrum für Treuhänder

Im deutschsprachigen Raum hat sich Liechtenstein als Standort mit hoher Relevanz für Treuhänder etabliert. Ein wesentlicher Teil der verwalteten Vermögenswerte steht in Zusammenhang mit dem Intermediärgeschäft, was dessen Bedeutung unterstreicht. Die Tätigkeit reicht von der Strukturierung internationaler Vermögen über die Betreuung von Stiftungen und Trusts bis hin zur Integration nachhaltigkeitsbezogener Kriterien (ESG) in die Vermögensverwaltung. Besonders relevant ist die persönliche Betreuung durch spezialisierte Teams sowie die effiziente Umsetzung komplexer Anforderungen. 

Zukunftsperspektiven in unsicheren Zeiten

Geopolitische Spannungen, globale Steuerreformen und wirtschaftliche Unsicherheiten prägen das Umfeld. Gerade in solchen Zeiten ist eine stabile Partnerschaft zwischen Bank und Treuhänder von hoher Bedeutung. Ein klarer Fokus auf nachhaltige Innovation, regulatorische Verlässlichkeit und digitale Kompetenz schafft Rahmenbedingungen, in denen Treuhänder ihre Mandate professionell und zukunftsorientiert betreuen können. 

Fazit

Das Treuhandgeschäft in Liechtenstein ist mehr als ein historisch gewachsenes Geschäftsmodell, es ist ein dynamisches Netzwerk aus Vertrauen, Expertise und Weiterentwicklung. Die enge Verflechtung von Treuhandwesen und Banken verdeutlicht die besondere Rolle dieses Zusammenspiels für den Finanzplatz Liechtenstein. In enger Zusammenarbeit mit Treuhändern wird die Zukunft des Finanzplatzes aktiv mitgestaltet – effizient, nachhaltig und kundenorientiert.

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