Eurozone: Einkaufsmanagerindizes für den Juli lassen auf düstere Konjunkturaussichten schliessen
Der Index für den Dienstleistungssektor fällt von 52.0 auf 51.1. Der aus beiden zusammengefasste vorläufige Composite-Index geht damit von 49.9 auf 48.9 zurück.
Die Eurozone befindet sich nach offizieller Lesart bereits in der Rezession, was aber vor allem der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland zuzuschreiben war. Die wirtschaftliche Schwäche gewinnt nun an Breite. Auch die französische Wirtschaft befindet sich im Sinkflug. Ein mögliches positive Wachstum im zweiten Quartal ist deshalb nicht mehr als ein kurzes Intermezzo.
Bisher war der Dienstleistungssektor der Stabilitätsanker, doch auch das scheint nun vorbei zu sein. Preisüberwälzungen an Kunden sind nicht mehr so leicht möglich. In den südeuropäischen Staaten läuft der Tourismus jetzt noch auf Hochtouren, doch in den Herbstmonaten endet der Besucheransturm. Nicht weiter verwunderlich, wenn sich der Ausblick im Dienstleistungssektor eintrübt. Die hohen Teuerungsraten belasten weiterhin das monatliche Budget der privaten Haushalte, gleichzeitig kommen noch gestiegene Kreditzinsen hinzu. «Sparen» bleibt das Gebot der Stunde vieler Haushalte. Der Ausblick im Hotel- und Gaststättensektor trübt sich ebenfalls ein. Das Portemonnaie sitzt auch für den Restaurantbesuch nicht mehr allzu locker.
Das verarbeitende Gewerbe profitierte zwar kurzzeitig von den wieder besser funktionierenden Lieferketten, doch immer deutlicher schlägt der schwache Auftragseingang des Vorjahres durch. Es fehlt schlichtweg an Nachfrage. Fast schon erschreckend ist der weitere deutliche Fall des deutschen Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe. Letzterer geht im Juli von 40.6 auf 38.8 zurück und liegt damit nicht mehr allzu weit von seinen Corona-Tiefs entfernt. In Deutschland trüben sich darüber hinaus auch die Beschäftigungsaussichten ein. Nach Angaben von S&P Global war der Stellenaufbau im Juli, der schwächste seit fast zweieinhalb Jahren. Im verarbeitenden Gewerbe nahmen die Beschäftigungszahlen sogar leicht ab.
Die konjunkturellen Aussichten verschlechtern sich weiter. Die hochsommerlichen Temperaturen passen derzeit nicht zum wirtschaftlichen Ausblick. Die Konjunkturaussichten sind zum Frösteln. Zwar wird sich die Rezession in der Eurozone im zweiten Quartal vermutlich nicht fortgesetzt haben, da der deutschen Volkswirtschaft voraussichtlich ein leicht positives Wachstum gelang. Das ändert jedoch nichts am insgesamt schwierigen Wachstumsumfeld in diesem Jahr. Die hohen Inflationsraten, die gestiegenen Zinsen und die schwache Nachfrage aus Übersee werden bis zum Jahresende die europäische Wirtschaft belasten. Wenn im zweiten Quartal ein positives Wachstum verzeichnet wird, ist dies eher als kurzes Intermezzo zu sehen und nicht etwa als Trendwechsel.
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