Spotanalyse

USA: Stellenaufbau im Februar deutlich über Erwarten

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 2 Min
Ausserhalb des Landwirtschaftssektors sind den USA im Februar 379‘000 neue Stellen geschaffen worden. Die Arbeitslosenquote fällt von 6.3 % auf 6.2 %. Gleichzeitig wurde der Stellenaufbau des Vormonats kräftig nach oben revidiert.

In den USA kam es zuletzt in zahlreichen Bundesstaaten zu Lockerungen der Corona-Beschränkungen. Öffnen etwa Restaurants wird Personal im Service benötigt, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Das erfreuliche Stellenplus passt also ins Bild. Es zeichnet sich jetzt schon ab, dass sich die positive Entwicklung auch im März fortsetzt.

Doch steht seit Ausbruch der Corona-Krise noch immer ein Verlust von mehr als 9 Millionen Stellen zu Buche. Genau deshalb sagt Fed-Präsident Jerome Powell der Wirtschaft weiterhin seine Unterstützung zu. Denn für die US-Notenbank spielt die Entwicklung am Arbeitsmarkt eine zentrale Rolle.

Dies ist nicht nur während der Corona-Krise der Fall, das war schon bei früheren Krisen zu beobachten. Es stellt sich dabei die Frage, wie hoch die Sockelarbeitslosigkeit nach dem Ende der Corona-Pandemie sein wird. Wie gross die anhaltenden Schäden für den Arbeitsmarkt sein werden, steht fest, wenn der Normalzustand wieder erreicht ist. Erst dann kann Bilanz gezogen werden. Deshalb besteht aus Sicht der Fed kein voreiliger Handlungsbedarf.

Klar ist aber auch: Je besser Konjunkturdaten ausfallen, desto grösser der Zweifel der Finanzmärkte an einer fortgesetzt expansiven Geldpolitik. Gute Wirtschaftsmeldungen können im aktuellen Umfeld deshalb zu einer erhöhten Unsicherheit an den Finanzmärkten führen. Anleger befürchten, die Fed könnte früher als bislang kommuniziert die expansive Geldpolitik beenden. Die besser als erwarteten Daten zum US-Arbeitsmarkt haben jedenfalls nicht zu einer Beruhigung beigetragen. Aus guten Wirtschaftsdaten können damit schlechte Nachrichten für die Märkte werden.

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