Spotanalyse

USA: Konjunktur zum Jahresauftakt - ISM-Index steigt auf ein Post-Corona-Hoch

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 2 Min
Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe steigt im Dezember unerwartet von 57.5 auf 60.7.

Es ist die erste wichtige international beachtete Konjunkturmeldung des Jahres 2021. Kurz und knapp lautet die Botschaft: Das verarbeitende US-Gewerbe schlägt sich weiterhin äusserst robust.

Die Industrie erfreut sich derzeit an einer Sonderkonjunktur. Vor allem die Hersteller von Konsumgütern klatschen in Anbetracht einer gutlaufenden Produktion in die Hände. Der aufgrund der Corona-Pandemie nicht mögliche Restaurant- oder Barbesuch, der ausgebliebene Urlaub und die geringeren Fahrkosten in Folge des Homeoffice, lässt die Sparquote steigen. Hinzukommen auch noch staatliche Hilfszahlungen des ersten und jetzt des zweiten US-Rettungspakets. In der Summe bleibt damit mehr Geld übrig für Anschaffungen. Computer, Möbel und Hygieneartikel sind derzeit begehrte Produkte. Zwar findet dabei die Produktion häufig in China statt, doch eben nicht nur. Auch die US-Konsumgüterhersteller profitieren. Darüber hinaus wurde die Produktion von Konsumgütern im Dezember durch das Weihnachtsgeschäft zusätzlich befeuert.

Das verarbeitende Gewerbe bleibt derzeit eine wichtige Konjunkturstütze. Während der Dienstleistungssektor, insbesondere natürlich das Gaststättengewerbe, unter den Folgen der Pandemie leidet, schlägt sich das verarbeitende Gewerbe erstaunlich gut. Da mit dem zweiten staatlichen Rettungspaket auch wieder üppige Hilfszahlungen an private Haushalte fliessen, wird die US-Wirtschaft im ersten Quartal Kurs halten können. Die wirtschaftliche Entwicklung jenseits des Atlantiks wird vorerst eine wesentlich bessere als in Europa sein. Hierzulande stehen weitere noch striktere Eindämmungsmassnahmen zur Debatte.

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