Spotanalyse

USA: Joe Biden macht der US-Wirtschaft im ersten Quartal Beine

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 2 Min
Die US-Wirtschaft wächst in den ersten drei Monaten des Jahres mit einer annualisierten Rate von 6.4 % gegenüber dem Vorquartal.

Während weite Teile Europas noch immer im Corona-Sumpf festsitzen, läuft es in den USA rund. Mehr noch, jenseits des Atlantiks gewinnt die Wirtschaftsentwicklung an Dynamik. Die von der US-Administration ausgegebenen Schecks über 1´400 Dollar machten dem privaten Konsum ordentlich Beine. Aber auch die gutlaufende Impfkampagne lassen die vom Virus ausgehenden Gefahren in den Hintergrund treten. Die Menschen strömen in die wiedereröffneten Bars und Restaurants. Gegenüber dem Vorquartal steht ein Plus des privaten Konsums von 10.7 % zu Buche.

Die Rettungspakete und die Infrastrukturprogramme versprechen die US-Wirtschaft auch über die kommenden Quartale ordentlich in Schwung zu halten. Vor allem die im «American Families Plan» vorgesehenen Steuererleichterungen werden sich positiv auf das Ausgabenverhalten von US-Haushalten auswirken. Kindergeldzahlungen und Lohnfortzahlungen im Krankheitsfalle tun ihr übriges. Letztlich spannt Joe Biden ein Sozialnetz über das Land aus. US-Bürger können sich sicherer fühlen. Das Risiko bei Krankheit in die Armut abzurutschen, wird ein stückweit geringer. Bislang ist dies aber in den USA ein nicht zu vernachlässigendes Risiko. Mehr Sicherheit bedeutet jedoch wiederum mehr Konsum.

So gut die Wachstumsraten sind, so schwer wird es für die US-Notenbank weiterhin einen ultra-expansiven geldpolitischen Kurs zu fahren. Zwar verweist US-Notenbankchef Jerome Powell auf die noch immer hohen Jobverluste im Zuge der Corona-Pandemie, doch alleine im laufenden Monat könnten knapp eine Million Jobs ausserhalb des Landwirtschaftssektors wieder hinzukommen. Der Freizeit- und Bewirtungssektor holt sein Personal wieder zurück. Die Dellen am US-Arbeitsmarkt werden damit geringer. Jerome Powell dürften also schon bald die Argumente für seinen Kurs ausgehen.

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