Spotanalyse

USA: ISM-Index gibt im November auf hohem Niveau nach

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 2 Min
Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe fällt im November von 59.3 auf 57.5. Der Rückgang fällt stärker aus als erwartet worden war.

Trotz des Rückgangs gilt: Das verarbeitende Gewerbe in den USA kann sich auch im November gut behaupten. Der im Vergleich zum Vormonat niedrigere Stand des Konjunkturbarometers ist in Anbetracht des hohen Niveaus zu verschmerzen. Der ISM-Index bleibt weit über den Vorkrisenniveaus. Die Industrie kann im Gegensatz zum Dienstleistungssektor weitgehend frei von Auflagen den Geschäften nachgehen. Die US-Wirtschaft wird im Schlussquartal 2020 ein positives Wachstum erzielen. In der Eurozone wird das BIP hingegen erneut fallen.

Der Beschäftigungsindikator des ISM-Index fällt jedoch von 53.2 auf 48.4 zurück in den Kontraktionsbereich. Für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht sind das ungünstige Vorzeichen. Gerade aber die schwache Beschäftigungskomponente zeigt, dass die USA noch nicht aus dem Schneider sind. Der noch immer hohe Jobverlust seit Ausbruch der Pandemie belastet den privaten Konsum. Gerade auch deshalb, weil es der Politik bislang noch nicht gelungen ist, ein zweites Hilfspaket auf den Weg zu bringen. Darüber hinaus wird auch das Infektionsgeschehen die US-Volkswirtschaft noch längere Zeit im Griff haben. Die hohe Reiseaktivität über Thanksgiving in der vergangenen Woche könnte die Anzahl der Neuinfektionen nochmals in die Höhe treiben. Dies käme dann denkbar ungelegen, denn mit Weihnachten steht das nächste Familienfest an.

Dies zeigt aber schon, solange nicht grössere Teile der Bevölkerung immunisiert sind, ist ein Zurück zum Normalzustand schwierig.

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