Spotanalyse

USA: Fed lässt Geldpolitik unverändert

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 2 Min
Die US-Notenbank lässt ihre Geldpolitik unverändert.

Die Fed sieht keinen Grund, ihre Geldpolitik zu ändern. Die US-Währungshüter betonen, dass sie das Wertpapierkaufprogramm solange fortsetzen werden, bis es substanzielle Fortschritte bei der Beschäftigungslage und der Inflationsentwicklung gebe. Damit wird zumindest der Zeithorizont der quantitativen Geldpolitik gestreckt, da zuletzt lediglich die Rede von «mehreren Monaten» war.

In Anbetracht der Vorgaben der Europäischen Zentralbank (EZB) gab es Erwartungen, dass die US-Notenbank nachziehen würde. Da sich allerdings die US-Wirtschaft angesichts der widrigen Umstände verhältnismässig gut schlägt, sah der Fed-Vorsitzende Jerome Powell keine Notwendigkeit zu handeln. Er wirft den Ball vielmehr in das Feld der Politiker in Washington. Powell setzt darauf, dass es zu einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen über ein weiteres staatliches Hilfspaket kommt. Das Kalkül der Fed dürfte sein, dass kein zusätzlicher Stimulus seitens der Geldpolitik erforderlich ist, sofern staatliche Gelder fliessen.

Die Fed widersetzt sich dem Sog und den vielerorts zu hörenden Forderungen nach einer immer expansiveren Geldpolitik. Das verdient Respekt. Der Druck auf die Washingtoner Politik wächst, endlich ein Hilfspaket zu verabschieden. Vermutlich dient Jerome Powell den Finanzmärkten damit mehr, als wenn er heute eine weitere Ausdehnung der ohnehin expansiven Geldpolitik verkündet hätte.

Sollten Sie an weiteren Analysen zu diesem Thema interessiert sein, gibt Ihnen Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe, gerne Auskunft. Bei allfälligen Quotes bitten wir Sie, ebenfalls Herrn Gitzel zu zitieren.

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