Spotanalyse

USA: Einzelhandelsumsätze – Amazon Prime Day reisst es nicht raus

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 2 Min
Die US-Einzelhandelsumsätze legen im Oktober um 0.3 % im Monatsvergleich zu. Gemessen an den Erwartungen enttäuscht die Zahl.

Klar war, dass die Oktober-Zahlen nicht an die Vorgaben des Vormonats heranreichen konnten. Die kräftigen Nachholeffekte nach den Eindämmungsmassnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie liefen im September aus. Nichtsdestotrotz war im Oktober etwas mehr zu erwarten gewesen, gerade weil in den USA bereits eine beachtliche Rabattschlacht lief. Amazon lockte vom 13. bis zum 14. Oktober mit kräftigen Nachlässen Kunden auf seine Plattform. Darüber hinaus konterte der stationäre Einzelhandel dem Amazon Prime Day mit Vergünstigungen. Die Rabattschlachten begannen damit in diesem Jahr selbst für amerikanische Verhältnisse früh. Gerade deshalb war ein etwas höherer Einzelhandelsumsatz zu erwarten gewesen. Die sogenannte „Kontrollgruppe“ zeigte gar nur ein Plus von 0.1 % gegenüber dem Vormonat. Zur Kontrollgruppe gehören alle US-Einzelhändler mit Ausnahme von Lebensmitteln, Autos, Baumaterialien und Kraftstoffen.

Der Einzelhandel dürfte bereits unter der neuerlichen Corona-Welle leiden. Die Anzahl der Neuinfektionen kletterte auch jenseits des Atlantiks gefährlich in die Höhe. Auch wenn Donald Trump kein Freund von Eindämmungsmassnahmen ist, auf Bundesstaatenebene wird dem Virus sehr wohl mit Restriktionen begegnet. Ein dringend notwendiges zweites Rettungspaket lässt derweil auch auf sich warten. Ohne staatliche Hilfen wird es für die US-Wirtschaft über den Winter hinweg wirtschaftlich ungemütlich werden. Eigentlich war davon auszugehen, dass sich die US-Wirtschaft mit soliden Einzelhandelsumsätzen im Oktober etwas „Speck anfressen“ kann. Der Puffer fällt nun relativ knapp aus.

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