Spotanalyse

USA: Basiseffekt treibt BIP nach oben

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 2 Min
Die US-Wirtschaft legt im dritten Quartal mit einer auf das Jahr hochgerechneten Wachstumsrate von 33.1% gegenüber dem Vorquartal zu.

Was für eine Zahl! US-Präsident Donald Trump wird das starke Wirtschaftswachstum in den letzten Wahlkampftagen zelebrieren. Doch der gewaltige Zuwachs des Bruttoinlandprodukts (BIP) beruht im Wesentlichen auf Basiseffekten. Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal über die Klippe gestürzt. Es bedarf deshalb nicht viel, um ein entsprechend hohes Wachstum auszuweisen. Es regiert die Mathematik.

Ins Auge sticht der gewaltige Zuwachs beim privaten Konsum. Auf das Jahr hochgerechnet steht hier eine Wachstumsrate von 40.7 % zu Buche. Trotz einer rekordhohen Arbeitslosenquote lag also ein kräftiger Konsumzuwachs drin. Darin schlagen sich neben den Basiseffekten auch die staatlichen Hilfszahlungen nieder. Die Trump’schen Schecks führten zu einer absurden Situation: Trotz eines gewaltigen Jobabbaus stiegen die persönlichen Einkommen in den USA an. Dies ebnete schliesslich auch den Weg für eine starke Erholung des privaten Konsums.

Der Wachstumsrausch ist bereits schon wieder vorbei. Im Schlussquartal 2020 wird die US-Wirtschaft kleinere Brötchen backen. Da ein neues Hilfspaket erst in den Wochen nach der Wahl lanciert wird, dürfte der private Konsum im vierten Quartal stärker von der hohen Arbeitslosenquote geprägt sein. Ob der Dezember bereits unter dem Stern eines neuerlichen Hilfspaketes oder unter der Last von Eindämmungsmassnahmen steht, ist noch offen.  

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