Spotanalyse

Es ist vollbracht - Folgeabkommen zwischen der EU und Grossbritannien

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 2 Min
Nicht nur Impfstoffe können innerhalb kurzer Zeit entwickelt werden, sondern auch Handelsabkommen. Die EU und Grossbritannien einigten sich noch vor Weihnachten auf ein umfangreiches Freihandelsabkommen. Um es vorwegzunehmen: Es ist gut geworden.

Die EU und Grossbritannien trennen sich friedlich. Beide Parteien wahren eine enge wirtschaftliche Partnerschaft. Entscheidend ist, dass das Abkommen Raum für zukünftige Regierungen lässt, das Handelsverhältnis zu intensivieren. Eine EU-freundliche britische Regierung könnte beispielsweise vereinbaren, dass neue Umwelt- und Sozialstandards der EU automatisch übernommen werden. Gerade das wollte der EU-skeptische Premierminister Boris Johnson jedoch verhindern, was ihm ja auch gelang. Aber es handelt sich dabei nicht um eine Ewigkeitsklausel.

Nüchtern bleibt festzuhalten: Die EU funktioniert auch ohne Grossbritannien. Die Staats- und Regierungschefs der EU haben sich zuletzt auf einen grossvolumigen Wiederaufbaufonds geeinigt, um die Folgen der Corona-Pandemie abzufedern und einen wirtschaftlichen Aufschwung zu sichern. Wäre das auch mit dem Vereinigten Königreich so rasch gelungen? Vermutlich hätte London für sich Sonderregelungen geltend gemacht – wie so oft in der Vergangenheit. Es sollte über den EU-Abschied Grossbritanniens nicht weiter lamentiert werden. Das Abkommen ist gut und wird beiden Seiten gerecht.

Das Pfund sollte gegenüber dem US-Dollar in den kommenden Wochen weiter zulegen. Das Währungspaar GBP/USD dürfte die Marke von 1.40 ansteuern. Beim Währungspaar EUR/GBP rechnen wir indes mit weitgehend gleichbleibenden Notierungen.

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