Spotanalyse

Deutschland: Der Industrie läuft es gut

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 2 Min
Die deutschen Exporte verbuchen im Oktober einen Zuwachs von 0.8 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Das ist das sechste Mal in Folge, dass ein Plus zu Buche steht.

Für die deutsche Industrie läuft es in Anbetracht der Umstände derzeit richtig gut. Alle wichtigen Datenpunkte verzeichnen derzeit Zuwachs. So auch die Exporte, die im Oktober zum sechsten Mal in Folge gestiegen sind. Auch wenn das Plus nicht ganz so üppig ausfällt wie erwartet worden war, 0.8 % sind dennoch erfreulich.

Die Exportentwicklung Deutschlands steht in Zusammenhang mit dem kräftigen chinesischen Exportwachstum. China versorgt derzeit die Welt mit Gütern, die wir in der Corona-Pandemie besonders intensiv kaufen. Neben all den Hygieneartikeln gehören dazu die Elektronik für das Homeoffice oder der neue Fernseher. Für die neue TV-Ausrüstung ist Geld übrig, weil auf den Urlaub verzichtet wurde.

Wenn China produziert, braucht es dazu deutsche Maschinen, mit deren Hilfe diese Güter hergestellt werden. Und auch bei den Autos geht etwas: Aus Furcht vor einer Ansteckung in den öffentlichen Verkehrsmitteln, steigt man in China gerne auf das eigene Fahrzeug um. Das kann gerne auch neu und etwas teurer sein kann. Nutzniesser sind die deutschen Premiumhersteller. Die deutsche Exportstatistik profitiert, auch wenn das Fahrzeug in China hergestellt wird. Zwar produzieren die Automobilhersteller mit mittlerweile grossen Werken in China nicht aber zwangsläufig die wichtigen deutschen Zulieferer. Die entsprechenden Teile gehen dann per Seeweg nach China.

Es zeichnet sich damit schon ab, dass China zu einem zentralen Treiber für die deutsche Exportwirtschaft im kommenden Jahr wird. Es ist ein Geben und Nehmen. Wir konsumieren derzeit in hohem Umfang chinesische Produkte. Im Gegenzug kauft China Auto und Maschinen. So etwas nennt man internationale Arbeitsteilung.

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