Spotanalyse

Deutschland: Bekämpfung des Virus trübt Konjunkturaussicht

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 1 Min
Die ZEW-Konjunkturerwartungen geben im November von 56.1 auf 39 deutlich nach und lassen für die kommenden Monate wenig Gutes erwarten.

Die Restriktionen zur Eindämmung der zweiten Corona-Welle trüben die Konjunkturaussichten ein. Zweifelsohne wird das deutsche Bruttoinlandprodukt im vierten Quartal einen erneuten Rücksetzer hinnehmen müssen. Vor allem die Dienstleistungsbranche, darunter das Hotel- und Gaststättengewerbe, kommt unter die Räder.

Da die Anzahl der täglichen Covid-19-Neuinfektionen bislang noch keine Besserung aufgrund der Eindämmungsmassnahmen zeigt und die Intensivbettenbelegung weiter steigt, ist nicht davon auszugehen, dass die Ampeln für eine deutliche Lockerung Ende November auf Grün springen. Auch dem so wichtigen Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel droht daher Schaden. Das hört sich nicht gut an, ist es auch nicht. Die Pandemie zeigt einmal mehr ihr hässliches Gesicht.

Doch erreichten uns in vergangenen Tagen auch hoffnungsvolle Nachrichten. Mit dem Sieg von Joe Biden in der Präsidentschaftswahl in den USA dürften die Handelskonflikte zwar nicht beseitigt sein, doch ein konzilianterer Ton schafft Raum für vernünftige Verhandlungen, ohne dass gleich mit Sanktionen gedroht wird. Auch die Aussicht auf einen wirksamen Impfstoff dürfte so manchen Einzelhändler zu Freudentränen rühren. Die Wintermonate werden schwierig, aber für das kommende Jahr zeichnen sich Lichtblicke ab.

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